Betreuung
Für die Betreuung und Begleitung der Bewohnerinnen und Bewohner ist ein alltagsbezogener Ansatz charakteristisch: Denn jeder und jede soll bei der Bewältigung aller im Zusammenleben anfallenden Aufgaben gemäß den eigenen Fähigkeiten und Bedürfnissen beteiligt werden. Das Ziel ist, nach Möglichkeit wieder ein selbstbestimmtes und sozial integriertes Leben ohne Suchtmittel führen zu können. Dafür steht rund um die Uhr Fachpersonal zur Verfügung, um auch in akuten Notfällen präsent zu sein.
Im Haus werden unterschiedliche Therapieformen angeboten: Arbeits-, Beschäftigungs- und Bewegungstherapien sowie gemeinsame Unternehmungen sollen so miteinander verschränkt sein, dass Lebensmut und Lebensfreude in den Alltag der Betroffenen zurückkehren. Übrigens darf jeder Morgen mit einem halbstündigen Spaziergang beginnen, um aktiv und wach in den Alltag zu starten.
Arbeitstraining oder -therapie dient in besonderem Maße der Tagesstrukturierung – sinnvolle Beschäftigung hilft bei der psychischen Stabilisierung und unterstützt dabei, längere Phasen von Abstinenz durchzuhalten. Das arbeitstherapeutische Programm fördert die Arbeitsfähigkeit: In der angegliederten Werkstatt werden für externe Arbeitgeber beispielsweise Falt-, Klebe- und Etikettier-Arbeiten durchgeführt, um dabei das Einhalten von Regeln und Pünktlichkeit (wieder) zu erlernen und Verantwortung zu übernehmen. Es gibt auch eine Gartengruppe, die neben dem Hausgarten verschiedene Grünanlagen im Viertel pflegt. Sämtliche Angebote sollen Antrieb und Motivation, Flexibilität und Zuverlässigkeit fördern sowie motorische Fähigkeiten und das Sozialverhalten positiv beeinflussen.
Doch zur Bewältigung des Alltags gehört mehr. Und so unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Bewohnerinnen und Bewohner auch bei behördlichen Angelegenheiten etwa beim Gang zum Amt, bei Rentenangelegenheiten, Schuldenregulierungen oder strafrechtlichen Belangen. Auch Einzel- und Gruppengespräche sollen vor allem dazu dienen, die Selbsthilfemöglichkeiten wahrzunehmen und eigene Kompetenzen und Stärken (wieder neu) aufzubauen. Die Mitarbeitenden der Einrichtung legen großen Wert darauf, im Bewohner, in der Bewohnerin einen Kooperationspartner zu haben, dessen Kompetenz für das eigene Leben sie anerkennen, indem sie ihm oder ihr bei der Aufarbeitung der Suchtgeschichte helfen und bei Krisen zur Seite stehen.